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Wappen FC Nantes   FC NANTES 2
   
Logo von Stade Rennes   STADE RENNAIS 2
Halbzeitstand 0:2
 
Sa., 20.09.2025 - 17:00 Uhr
Tore:
  0:1 Blas (29.)
  0:2 Lepaul (35.)
1:2 Mwanga (64.)  
2:2 El Arabi (90.)  
   
   
   
   
Stade de la Beaujoire, Nantes
31.337 Zuschauer
Ligue 1 (FR I)
5. Spieltag 25/26
 
 
Ticket: 25 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Kurve
Verpflegung: 8 Euro - Bier 0,5l
 
 
 
 
 
 

Unsere Zeit in der Bretagne neigte sich nach knapp zwei Wochen dem Ende entgegen. Für das letzte Wochenende verließen wir unsere Ferienwohnung in Dinard in Richtung Süden und planten für die erste Hälfte des Samstags eine Sightseeing-Tour durch die Hauptstadt der Bretagne, Rennes. Trotz einiger unnötig schmuddeligen Ecken gab es hier mehr zu sehen als wir anfangs dachten. Auch dank des größtenteils sommerlichen Wetters hinterließ die Stadt einen guten Eindruck bei uns. Am frühen Nachmittag zog es uns dann weiter zu unserem letzten größeren Stopp. Dafür verließen wir die Bretagne, obwohl sich auch die sechstgrößte Stadt Frankreichs, Nantes, historisch der Region zugehörig fühlt. Daher bezeichnet man das Erstliga-Duell zwischen dem FC Nantes und Stade Rennais auch als „Derby de la Bretagne“. Die ganze Vorgeschichte macht natürlich nur Sinn, da genau diese Paarung um 17 Uhr im Stade de la Beaujoire in Nantes anstand. Ich mochte den Umstand, dass wir tagsüber die Stadt der Gäste erkundeten, um diese am Abend beim großen Konkurrenten spielen zu sehen.

Da wären wir jedoch auch schon beim ersten Wermutstropfen. Voller Vorfreude näherte ich mich mit den anderen Schlachtenbummlern dem WM-Stadion von 1998, das für das Turnier letztmals umfassend renoviert wurde. Auf meinem Platz angekommen blickte ich mich um, sah eine gut aufgelegte und prall gefüllte Heimkurve und einen verwaisten Gästeblock. Scheinbar war das bretonische Derby eine der Partien, für die der Verband, die Stadt, die Sicherheitsbehörden oder wer auch immer ein Gästeverbot durchsetzen konnten. Armes Frankreich. Ein Derby ohne Gästefans ist kein Derby. Man kann sich sogar darüber unterhalten, ob es überhaupt ein professionelles Fußballspiel unter ernstzunehmenden Bedingungen war. Ich war jedoch wohl der einzige, den das störte. Der gelb-grüne Anhang unterstützte sein Team lautstark, pfiff die Mannen aus Rennes aus und bewarf sie bei jedem Eckball mit allerhand Material. Ich fand das ganze Schauspiel irgendwie suspekt und probierte mich trotzdem aufs Geschehen auf dem Rasen und drumherum einzulassen. 

Immerhin gab der Schlagabtausch einiges her. Hätte es einen Gästemob vor Ort gegeben, hätte dieser früh viel Grund zur Freude gehabt. Ohne große Gegenwehr erspielte sich Rennes eine 2:0-Pausenführung in der Fremde. Der Ärger beim heimischen Anhang machte die Zuschauer im Block vor mir dann zu armseligen Denunzianten. Scheinbar hat sich der ein oder andere Fan aus Rennes im Online-verkauf ein Ticket besorgt. Ich hatte das ja auch geschafft. Einige Reihen unter mir wurde sich dann etwas zu doll über das zweite Tor gefreut. Der halbe Block gestikulierte nun wild in Richtung der Ordner, was auch die Cops auf den Plan rief. Wenig später wurde ein mittelalter Mann seines Platzes verwiesen. Immerhin musste der Verfolgte nicht miterleben, wie sein Team in der zweiten Halbzeit die Führung verspielte. Nun spielte nämlich nur noch die Heimelf und setzte sich im Strafraum des Rivalen fest. Der Anschlusstreffer war ein echter Kraftakt, bei dem der Ball mit viel Krampf seinen Weg in die Maschen fand (64.). Die Nachspielzeit hatte es dann in sich. Kurz nach Ablauf der regulären Spielzeit verschoss Nantes‘ Abline einen Elfmeter. Den Ausgleich besorgte El-Arabi in der allerletzten Sekunde und brachte die Hütte doch noch zum Beben.