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Wappen EA Guingamp   EA GUINGAMP 1
       
  MONTPELLIER HSC 0
Halbzeitstand 1:0
 
Mo., 15.09.2025 - 20:45 Uhr
Tore:
1:0 Gomis (28.)  
   
   
   
   
   
   
   
Stade du Roudourou, Guingamp
7.252 Zuschauer
Ligue 2 (FR II)
5. Spieltag 25/26
 
 
Ticket: 31 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
Verpflegung: 4,50 Euro - Bier 0,3l (Armoria)
 
 
 
 
 
 

Nachdem die erste Woche des Bretagne-Urlaubs fußballfrei blieb, ging es nun Schlag auf Schlag. Keine 24 Stunden nach dem Abpfiff in Brest saß ich für den zweiten Ground der Reise im Auto. Für die Montagabend-Partie zwischen Guingamp und Montpellier ging es gen Osten, in die Stadt, deren Name wohl nicht nur ich nicht fehlerfrei aussprechen kann. Natürlich war mir Guingamp als Fußballfan seit jeher ein Begriff. Wo die Stadt liegt und wie das Stadion von „En Avant“ (Vorwärts) aussieht hat mich bis vor kurzem jedoch keinen Gedanken gekostet. Das änderte sich nun natürlich. Guingamp ist eine denkbar kleine Stadt mit nur gut 7.000 Einwohnern an der Nationalstraße 12, eine Stunde von unserem temporären Heim Brest entfernt. Obwohl auch das Umland dünn besiedelt ist, fasst das Stade de Roudourou stolze 18.000 Zuschauer. Ein Missverhältnis zwischen Stadiongröße und Einwohnerzahl, das man so im Profifußball wohl nur sehr selten findet. Auch wenn die lokale Konkurrenz aus Brest und Lorient derzeit erstklassig spielt, grüßt EA Guingamp aus dem modernerem und größerem Stadion.

Verstecken muss man sich auch sportlich nicht. Immerhin spielte man in den vergangenen dreißig Jahren dreizehn Spielzeiten in der höchsten französischen Spielklasse. Seit dem letzten Abstieg 2019 scheint man die Ligue 2 als natürliches Habitat angenommen zu haben und belegt dort Jahr auf Jahr einen einstelligen Tabellenplatz. Ich war gespannt, was mich beim Duell mit Montpellier erwarten würde. Bevor es ins Stadion ging, galt es eine heutzutage ungewohnte Hürde zu nehmen. Ich hatte noch kein Ticket, da der Klub seinen Online-Shop aufgrund früherer Hacker-Angriffe für ausländische Nutzer gesperrt hat. Laut der Geschäftsstelle sollte es jedoch eine Tageskasse gegeben. Nach etwas Fragerei und Lauferei hatte ich diese auch gefunden und mich mit einer Karte für den Oberrang der Haupttribüne eingedeckt. Hier hatte ich eine gute Sicht auf den Rasen und beide „Kurven“. Naja, immerhin auf der Heimseite ging mehr als erwartet. Ein recht junger und ausdauernder Mob begleitete die Hausherren über 90 Minuten mit seinen Gesängen. Mit zwei Zaunfahnen protestierte man gegen die wahnwitzige Anstoßzeit am Montag um 20:45 Uhr. Folgerichtig war der Gästeblock nur spärlich gefüllt.

Vor etwas mehr als 7.000 Zuschauern (eine wohl zufällige Parallele zur Einwohnerzahl) nahmen die Gastgeber im ersten Durchgang das Heft in die Hand. In einer recht fahrigen und von vielen Fehlpässen durchsetzten ersten Halbzeit kam Guingamp zu mehreren guten Chancen. Der Siegtreffer resultierte jedoch aus einem Patzer des Torwarts, der einen aus der Spielfeldmitte gechippten Ball an der Strafraumkante abfangen wollte und einen Schritt zu spät kam. EAG-Stürmer Gomis war schneller und sein Kopfball fand den Weg ins leere Tor (28.). Montpellier, immerhin französischer Meister von 2012, kam in 90 plus vier Minuten zu genau zwei Möglichkeiten. Eine davon hätte in der Nachspielzeit fast den Ausgleich gebracht. Das schlussendliche 1:0 spiegelte den Spielverlauf jedoch besser wider. Auch wenn das Spiel und die Atmosphäre nicht wirklich viel hergaben, war mein Einsatz für einen schmucken Zweitligaground überschaubar. Bei dem erlebten Niveau aus verstolperten Bällen und haarsträubenden Pässen auf fünf Meter, muss mir jedoch kein Manager mehr mit einem „Top-Spieler“ aus Frankreichs zweiter Liga kommen.