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Auch in dieser Saison verfolgte ich, wie
selbstverständlich das Ziel, die drei Oberligen in
Nordrhein-Westfalen nach den Sommer-Aufstiegen zu komplettieren.
Den Anfang machte die Westfalen-Staffel mit dem Besuch des
Aufsteigers TuS Hiltrup vor knapp einem Monat. Nun sollte die
Mittelrheinliga folgen. Hier fehlten mir vor meinem Besuch am
letzten Sonntag in Düren, beide Aufsteiger. Mit meinem heutigen
Ausflug nach Bornheim sollte ich wieder für Vollständigkeit
sorgen. Nach dem freitäglichen Feierabend im Homeoffice kämpfte
ich mich durch den dichten Verkehr in Richtung Süden. Am Ende
sollte ich mehr als eineinhalb Stunden für die 100 Kilometer
zwischen Duisburg-Walsum und Bornheim benötigen. Hier und heute
war auch nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel das Ziel. Mit
etwas Vorlauf parkte ich unweit der Sportanlage des SSV Bornheim
an einem benachbarten Friedhof. Nordöstlich des „Stadtkerns“
bespielt der SSV zwei Plätze. Einen Rasenplatz samt
Infrastruktur und Vereinsheim und einen Kunstrasenplatz, der
zwar wetterfest, aber denkbar schlecht ausgestattet ist.
Im Ligabetrieb bespielt der Aufsteiger eben
jenen Kunstrasenplatz, der zwischen einem Bach und einer
Bahntrasse eingeklemmt war. Auf Förmlichkeiten legte man beim
letztjährigen Jubilar (100 Jahre!) wenig wert. Meinen
Eintrittspreis entrichtete ich an einen Herrn, der weder gut
positioniert war noch sonderlich offiziell aussah, keine
Preisliste ausliegen hatte und auch kein Ticket anbieten konnte.
Ähnlich sah es am Imbiss aus. Dieser befand sich in einem
unverputzten Bau und auch hier musste man auf faire Preise
hoffen, da diese nirgends angeschlagen waren. Ich denke, dass es
sich um einen Rohbau handelt, der später ein wenig mehr
hermacht. Toiletten wären ebenfalls eine feine Sache gewesen.
Als Fußballfan und Stadionfreund ist man aber nicht aus Zucker
und erfreut sich an dem, was positiv daherkam. So hatte der
Kunstrasenplatz immerhin einen Ausbau in Gestalt einer
Carport-Konstruktion, die den Zuschauern auf drei Stehstufen
Schutz vor Wind und Wetter bot. Leider hatte man mehr als zwei
Drittel des Umlaufs abgesperrt, weshalb es hinter der Bande
recht eng wurde.
Immerhin bekamen die angeblich über 200
Zuschauer von Beginn an viel geboten. Die Hausherren und die
etablierten Gäste vom FC Hennef 05 hingen unten drin und
starteten mit viel Einsatz. Mit der Zeit verloren die Nullfünfer
jedoch ein wenig den Faden und vor allem den Zugriff. So
erarbeitete sich der SSV nach nur 14 Minuten einen frühen
Elfmeterpfiff, den der Kapitän der Heimelf umgehend in Zählbares
ummünzte. Ich war ein wenig überrascht, hatte ich Hennef doch
als eines der wenigen größeren und namhaften Teams in der Region
kennengelernt. Nach einem weiteren Treffer kurz vor der Pause
(44.) und einem zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff, lag man
beim Neuling mit 0:3 zurück. Bis dato hatte Hennefs Keeper
bereits zwei Eins-gegen-Eins-Duelle entschärft und noch
Schlimmeres verhindert. Zwar gelang den Routiniers noch mit mehr
als 30 Minuten Spielzeit auf der Uhr ein Treffer, wirklich eng
wurde es für die Gastgeber jedoch nicht mehr. Die Spielweise der
Bornheimer war überzeugend, extrem bissig und unermüdlich
kämpfte man um jeden Ball. Nach einem guten Spiel mache ich
vorerst wieder einen Haken an die Mittelrheinliga – bis zum
nächsten Sommer!
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